Station 1 / Die Auerochsen

Die eindrucksvollen, gehörnten Wiederkäuer, die wir an dieser Stelle häufig beobachten können, sind keine wirklich wilden Auerochsen. Dieses Wildrind, auch Ur genannt, ist schon lange ausgestorben. Sein Vorkommen hat aber Spuren in Ortsnamen (Auerswalde, Aurach) und Wappen hinterlassen. Nicht zuletzt ist er das Wappentier der Ortschaft Auerbach!

 

Die im Naturschutzgebiet Leonie als Landschaftsgärtner tätigen Auerochsen sind eigentlich zurückgezüchtete Heckrinder. Sie sind genügsam, anpassungsfähig, und halten Hitze und Frost aus. Sie müssen nur wenig zugefüttert werden. Ihr Äsungsverhalten formt und erhält die Landschaft der Grubenfelder Leonie, die sonst innerhalb weniger Jahre verwalden würde.

 

Seit Juni 2000 genießt die ca. 50köpfige Herde das Mosaik aus verschiedensten Lebensräumen wie Feucht- und Magerwiesen, Gewässern, Hecken und Laubmischwäldern. Durch die emsige Beweidung sind wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstanden. Der Reichtum an seltenen und Rote-Liste-Arten ist enorm: Neuntöter, Wendehals und viele Spechtarten besiedeln Wald und Hecken, in und an den Gewässern tummeln sich Molche, Kröten und Gelbbauchunken. Dutzende von Schmetterlingen wie u.a. Scheckenfalter und Widderchen tummeln sich mit Grashüpfern auf den Magerwiesen, seltene Libellen umkreisen die Tümpel und auf den nährstoffarmen Wiesen entdecken wir wilde Orchideen und die Moschus- Malve. Mit etwas Glück können wir am Bibersee die Biberfamilie beobachten oder Schwarzstorch und Roten Milan über dem Gebiet fliegen sehen.

 

Euch erwarten auf dem gut ausgeschilderten Rundweg 9 Stationen, die Spannendes über die Bewohner der Grubenfelder Leonie bereithalten. Viel Spaß!

Station 1 Auerochsen.pdf
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