Höchste Vielfalt auf kleinem Raum

Die LBV-Kreisgruppe Amberg-Sulzbach pflegt ein Vielzahl von Flächen. Die Bekannteste dürfte wohl die Grubenfelder Leonie in der Nördlichen Frankenalb sein. Diese Fläche war bis Mitte der 1980er Jahre Abbaustätte für Eisenerz. Durch den Bergbau "Unter Tage" kam es zu Erdabsenkungen und Einstürzen. Das instabile Gebiet wurde gesperrt, woraufhin sich die Grubenfelder zu einem ungestörten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickeln konnten. Das Gebiet setzt sich aus einem Mosaik unterschiedlichster Lebensräume zusammen. Neben Acker- und Wiesenbrachen liegen Pioniergehölze, Magerrasen, Misch- und Nadelwälder, ein Bachlauf und mehrere Quellen. Die wassergefüllten Einsturztrichter sind für einige gefährdete Amphibien- und Libellenarten von hoher Bedeutung.

Beweidung mit Heckrindern hält die Fläche offen

 

Ohne Eingriffe würde sich das Glände im Lauf der Zeit wieder bewalden. Die vielen seltenen Arten, die es in der Leonie gibt, sind jedoch auf freie Flächen ohne Gehölze angewiesen. Daher wird das Gebiet seit dem Jahr 2000 ganzjährig durch Heckrinder beweidet. Heckrinder sind rückgezüchtete Auerochsen, einer zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert in Europa ausgestorbenen Wildrindart. 

 

Die Tiere sind sehr robust und benötigen keinerlei menschlicher Hilfe. Sie verbeißen die Gehölze und erhalten somit das Lebensraummosaik. 2006 haben sie Unterstützung durch Exmoore-Ponys bekommen. Dadurch werden die offen Bereiche gleichmäßiger genutzt. Der überwiegende Teil der Grubenfelder ist im Besitz des LBV. Die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach kümmert sich um die Flächen und bietet Führungen durch das Naturschutzgebiet an.

 

Fotos N. Neuhaus